Vincenzo Bellinis Nachtwandler, der 1831 in Mailand uraufgeführt wurde, ist ein Paradebeispiel für eine Belcanto-Oper und sorgt mit seinem schönen Gesang für Gänsehaut. Die Schönheit der Melodien und die absolute Konzentration auf die Stimme und das Können der Sängerinnen und Sänger erlauben einen tiefen Einblick in das emotionale Drama der Protagonisten. Regisseurin Helen Malkowsky (zuletzt Hamlet von Ambroise Thomas und Brechts Dreigroschenoper) seziert akribisch das Gefühlsleben der vermeintlich oberflächlichen Charaktere und gibt der Außenseiterin Amina ihren modernen Blick.

Ein Dorfidyll in den Schweizer Alpen. Amina stammt aus bescheidenen Verhältnissen und steht kurz vor der Heirat mit Elvino, einem der reichsten Bauern des Dorfes. Doch als sie eines Nachts im Schlafzimmer des Grafen Rodolfo erwacht, der inkognito zurückgekehrt ist, wird die trügerische Idylle zerstört. Elvino löst seine Verlobung mit ihr und wendet sich seinem früheren Liebhaber zu, Aminas Ruf ist für immer dahin. Nach und nach stellt sich jedoch heraus, dass der Schein trügt - wie so oft...

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